Sabine
20.11.2025

Blickwinkel: Sabine

Basel, Südfrankreich, Amerika, Romandie und Costa Rico – Weltenbummlerin Sabine hat schon an vielen Orten gewohnt. Mittlerweile ist sie im Zürcher Oberland zu Hause, reist aber immer noch fürs Leben gern. Zu Südfrankreich hat Sabine jedoch eine besondere Verbindung, die weit in die Vergangenheit zurück geht.

Als Jugendliche hatte ihr die Drogenabhängigkeit beinahe das Leben gekostet. Ein Freund wies sie damals auf den Bauernhof «La Chapelle» hin, der in den Siebzigerjahren von zwei adventistischen Familien gegründet worden war. Immer mehr junge Menschen, viele von ihnen Studenten, kamen an den Wochenenden dorthin, um Gemeinschaft zu erleben und die Bibel zu entdecken. Manche blieben, halfen auf dem Hof mit und begannen, ihren Glauben praktisch zu leben. Es wurden unter anderem Pferde und Bienen gehalten und biologische Landwirtschaft betrieben. «Als ich diese Menschen kennenlernte, welche die Bibel studieren und Jesus nachfolgen, hat dies mein Leben vollständig verändert.» Was der christliche Glaube ihr bot, war das echte Leben. Sie empfand dies als wertvoller als alle durch Drogen ausgelösten Trips, die nur eine Illusion waren und deren Wirkung schnell verflog.

Die Sehnsucht nach einem authentischen, ungetrübten Leben überwog den Wunsch, erneut zu Suchtmitteln zu greifen: «In der Bibel fand und finde ich immer noch Antworten auf meine Fragen und eine persönliche Beziehung mit Gott gibt meinem Leben Sinn und Geborgenheit.»

Zu Beginn wusste sie gar nicht, dass es sich um Adventisten handelte. Doch nach zwei Jahren, in denen sie sich intensiv mit dem Glauben auseinandergesetzt hatte, liess sie sich dort in einer Zisterne taufen. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz begann sie regelmässig die Advent-Gemeinde in Basel zu besuchen. Aus dem ersten Bauernhof entstand später ein zweiter Standort in den Cevennen, wo Sabine noch heute einmal im Jahr hin reist: «Die Zeiten haben sich geändert und jede Generation stellt ihre eigenen Fragen, aber noch immer lernen dort viele Leute Gott kennen.»

Über ihren Mann, den sie später in Paris kennenlernte, fand Sabine auch in der Advent-Gemeinde Wolfswinkel eine geistliche Heimat. Dort waren seine Eltern äusserst engagiert gewesen. Sabine erzählt: «Immer wenn wir auf Besuch waren, wurden wir hier sehr liebevoll aufgenommen.»

Heute ist Sabine verantwortlich für die Gesprächsleitung im ersten Teil des Gottesdienstes. «Mir liegen diese Diskussionen sehr am Herzen, weil offen und divers über biblische Themen ausgetauscht wird», berichtet sie. «Ich entdecke immer neue Perspektiven in den Bibeltexten und lerne meine Gesprächspartner besser kennen.»